Sonntag, 29. Juni 2014

Eröffnungskonzert mit Mahnwache


"Die damit diskussionswürdige Ökobilanz dürfte Wasser auf die Mühlen jener Mainzer Fluglärmgegner sein, die vor dem Eröffnungskonzert entlang der Zufahrtsstraße eine perfekt organisierte Plakat- und Protestaktion initiiert hatten. Ein gut gewählter Ort, sitzen doch im Kuratorium des Rheingau Musik Festivals auch die maßgeblichen Entscheider über den Frankfurter Flughafen und ist Festivalintendant Michael Herrmann selbst ein bekennender Befürworter des Flughafenausbaus." 

Rheingau Musik Festival 2014: Künstler über Fluglärmproblematik informiert


Folgend der Brief, der englisch, französisch und italienisch übersetzt, an die Künstler versandt wurde, die 2014 im Rahmen des Rheingaumusik Festivals auftreten.
Betreff: Mögliche Störung des Rheingau Musik Festivals durch Fluglärm!
Sehr geehrte(r) Frau/ Herr ….., !
Wir freuen uns sehr, dass Sie beim Rheingau-Musik-Sommer der Rhein-Main-Region mit Ihrem Auftritt die Ehre erweisen. Kultur und Lebensqualität waren schon immer ein besonderes Markenzeichen des Rhein-Main-Gebiets. !
Allerdings machen wir Sie darauf aufmerksam, dass sich seit Eröffnung der neuen Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen auch der Veranstaltungsort ihres Konzertes im Kloster Eberbach (Schloss Johannisberg/ Kurhaus Wiesbaden) unter den neuen, tiefer gelegten Flugrouten befindet, sodass evtl. mit empfindlichen Störungen Ihres Konzertes zu rechnen ist. !
Aufgrund dieser Lärmsituation ist es leider in großen Teilen des Rhein-Main Gebietes, also auch dem Rheingau und Wiesbaden, nicht mehr möglich, kulturelle Veranstaltungen wie klassische Konzerte im Freien, bzw. in nicht schallgedämmten Gebäuden, ungestört zu genießen.
Je nach vorherrschender Windrichtung werden die Veranstaltungsorte von 05:00 Uhr Morgens bis 23:00 Uhr Abends in Stoßzeiten im 2 Minuten-Takt mit bis zu 75-80 dbA überflogen. !

Verantwortlich für Fluglärm: Roland Koch, Dr. Stefan Schulte, Volker Bouffier, Florian Rentsch und die Lufthansa AG

Verantwortlich für diese untragbare Situation sind u.a. folgende Kuratoriumsmitglieder und Sponsoren des Rheingau Musikfestivals („RMF“), die den Ausbau des Frankfurter Flughafens gegen alle Widerstände der Bevölkerung vorantreiben: !
− Roland Koch, Vorsitzender des Kuratoriums des RMF, hessischer Ministerpräsident a.D. und jetziger Vorstandsvorsitzender des den Bau der Nordwestbahn ausführenden Baukonzerns Bilfinger + Berger. !
− Dr. Stefan Schulte (gegen den die Staatsanwaltschaft Wiesbaden ein Verfahren wegen Körperverletzung durch Fluglärm und Wirbelschleppen eingeleitet hat), Mitglied des Kuratoriums des RMF und Vorstands- vorsitzender des Flughafenbetreibers Fraport AG, der das RMF sponsert !
− Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident , Schirmherr des RMF. !
− Florian Rentsch, Mitglied des Kuratoriums des RMF, ehemaliger hessischer Minister für Wirtschaft u. Verkehr. !
− Lufthansa AG, Hauptsponsor des RMF !
Es ist aufgrund der personellen Verflechtungen zwischen RMF, Luftverkehrswirtschaft, hessischer Landesregierung und Deutscher Flugsicherung durchaus möglich, dass für die Zeit der Aufführung
eines Konzerts Flugrouten verlegt werden, um die Aufführungen nicht zu stören. Dies ist in der Vergangenheit jedenfalls häufig praktiziert worden. !
Für die Künstler und die Zuhörer ist dies ein sehr angenehmes Entgegenkommen, für die vom Fluglärm betroffene Bevölkerung purer Zynismus. Selbst schwer kranken Patienten in der nahegelegenen Uniklinik Mainz wird diese Art der Rücksichtnahme nicht zuteil. Dabei belegen internationale Studien zweifelsfrei, dass Fluglärm die Gesundheit in schwerer Weise schädigt. !

Ab 5 Uhr kein Schlaf mehr möglich - Kinder mit dem Shuttle-Bus zum Spielen

Hunderttausende Menschen werden nach nur 6 Stunden Schlaf morgens um kurz vor fünf Uhr aus dem Schlaf gerissen. Kliniken, Altenheime, Kindergärten, und Schulen werden 18 Stunden am Tag in Höhen von teils weniger als 300 Meter überflogen. Kinder werden mit Shuttle-Bussen von ihrem Wohnort zum Spielen gefahren, weil sie vor ihrer Haustüre tagtäglich krankmachendem Fluglärm ausgesetzt sind und in Schulen werden Kopfhörer verteilt, damit die Kinder ungestört lernen können.
In den an den Flughafen angrenzenden Städten sind sogar unmittelbar Menschenleben gefährdet, da dort regelmäßig Hausdächer durch Wirbelschleppen landender Jets abgedeckt werden. !
Nichts davon beeindruckt oder interessiert die oben genannten Verantwortlichen, die den wirtschaftlichen Interessen der Fraport AG und der Lufthansa AG Vorrang vor den Gesundheitsinteressen und der Lebensqualität der Bevölkerung einräumen. !
Sollte es daher im Umfeld Ihres Konzertes zu Protestaktionen kommen, bitten wir dafür im Voraus um Ihr Verständnis. !
Viele von uns sind seit Jahren Freunde und Besucher des Rheingau-Musikfestivals, und nicht wenige von uns sind selber Kulturschaffende, Musiker oder Künstler. Umso mehr schmerzt es uns daher, den ungestörten Ablauf Ihres Konzerts durch Fluglärm gefährdet zu wissen.

Mittwoch, 25. Juni 2014

Anruf genügt - DFS verlegt die Flugroute

Fluglärmterror im Minutentakt für Herzinfarktpatienten in der Mainzer Uniklinik

Werden die Konzerte des Rheingau Musikfestivals auch 2014 wieder umflogen?

Am 28. Juni 2014 findet um 19 Uhr das Eröffnungskonzert des Rheingau Musikfestivals  in der Basilika des Kloster Eberbachs statt. Viele Veranstaltungsorte des Rheingau Musikfestivals liegen in Gebieten, in denen insbesondere Freiluftkonzerte von Fluglärm erheblich gestört werden. In früheren Jahren waren deshalb einzelne Konzerte des Festivals gezielt umflogen worden, wie der für die Betreuung von Sponsoren des Festivals zuständige Claus Wisser in einem Interview zum Thema „Der Flughafenausbau und die Kultur“ vom 27. Oktober 2012 gegenüber dem Hessischen Rundfunk stolz berichtete. Die Deutsche Flugsicherung bestätigte, dass Flugzeuge auf andere Routen verlagert worden seien, um Konzerte nicht zu stören.  Dieser unglaubliche Vorgang führte zu einem großen medialen Echo und war Gegenstand von Debatten im hessischen und rheinland-pfälzischen Landtag. „Wir werden ganz genau hinschauen, ob sich die Deutsche Flugsicherung auch im Jahre 2014 wieder vor den Karren der Luftverkehrswirtschaft und der hessischen Landesregierung spannen lässt, um die Konzerte ohne Fluglärm durchführen zu können“, erklärt Jochen Schraut, 1. Vorsitzender der Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V. „Während die Menschen in den An- und Abflugschneisen unter dem Lärm leiden, wollen sich Schulte, Bouffier & Co einen schönen besinnlichen Abend gönnen. Da stört Fluglärm natürlich“ ergänzt Jochen Schraut zynisch. 

Künstler des Rheingau Musikfestivals über Fluglärmsituation informiert

Die Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V. hat den internationalen Künstlern des Rheingau Musikfestivals bereits vor einigen Wochen einen Brief geschrieben und in 3 Sprachen übersetzt, um sie darauf hinzuweisen, dass mit Störungen ihrer Konzerte durch Fluglärm zu rechnen ist und dass die hierfür Verantwortlichen ironischerweise im Kuratorium des Rheingau Musikfestivals selbst zu finden sind. Dort sitzen nämlich die Verantwortlichen für den Flughafenausbau, wie der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch und sein Nachfolger Volker Bouffier, Fraport-Chef Schulte und der ehemalige hessische Wirtschaftsminister Florian Rentsch. 


"Totengräber der Lebenskultur als Mäzene"

Außerdem sind die Lufthansa AG und die Fraport AG Sponsoren des Festivals. „Es kann nicht sein, dass sich ausgerechnet die rücksichtslosen Totengräber der Lebenskultur im Rhein-Main-Gebiet hier als Menschenfreunde und Kulturmäzene feiern lassen, während gleichzeitig ruhebedürftige Herzinfarktpatienten in der nahegelegenen Mainzer Uniklinik Fluglärmterror im Minutentakt ertragen müssen" erklärt Georg Reichelt, selbst Musiker und Mitglied im Beirat der Initiative gegen Fluglärm Mainz und ergänzt „Es geht uns keinesfalls darum, die Veranstaltungen des  RMF zu stören. Wir wollen mit dieser Aktion vielmehr auf die unerträgliche Situation der Betroffenen und das skrupellose Verhalten des Schirmherren Volker Bouffier und einiger Kuratoriumsmitglieder des Festivals hinweisen!“ 

Mahnwache geplant

Die Initiative gegen Fluglärm Mainz hat anlässlich des Eröffnungskonzertes am Samstag den 28.06.2104 zu einer Mahnwache vor dem Kloster Eberbach aufgerufen. Aus Rücksicht auf den kulturellen Anlass verzichten die Teilnehmer auf die sonst üblichen „Lärminstrumente“ und sind aufgerufen sich dem Anlass entsprechend zu kleiden. 


Aus: Pressemitteilung der Initiative gegen Fluglärm Mainz e. V.

Sonntag, 22. Juni 2014

Aktionscamp im Treburer Oberwald


Neue Kraft und kreative Ideen für die Bewegung gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens - Pressemitteilung von Robin Wood

http://www.robinwood.de/Newsdetails.13+M568d7f14125.0.html

Samstag, 7. Juni 2014

Was passiert, wenn ein kritischer Aktionär sich zu Wort meldet

Fraport Hauptversammlung  - wie werden kritische Aktionäre behandelt - ein Erfahrungsbericht

http://blog.ausbaugegner.info/fraport-hauptversammlung-wie-werden-kritische-aktionaere-behandelt-ein-erfahrungsbericht/



Montag, 2. Juni 2014

SOS - Die Region steht vor dem Infarkt!!


Flieger im 50 sek-Takt - seit 5 Uhr früh - Wer hilft uns?

Im 50-sek-Takt donnern Flieger im Landeanflug auf Frankfurt über große Teile des Mainzer Stadtgebietes und anderer Kommunen im Rhein-Main-Gebiet.
Bei Ostwind – seit Tagen und auch heute am Montag, 2. Juni 2014 - werden wir 18 Stunden täglich mit einem Lärmteppich überzogen. Es ist jetzt fast 22 Uhr und immer noch keine Chance, sich draußen aufzuhalten.
Bei Westwind trifft es die andere Seite unseres Ballungsraums.
Der Frankfurter Flughafen hat unsere Städte und Wohnorte zur Einflugschneise gemacht.
Konkret heißt das: Alle 50 Sek. ein Flieger überm Dach, in 900 m Höhe, und auch niedriger, 80 dBA und mehr, Spitzenwerte von 95 dBA - die Region steht vor dem Kollaps. Ein Spaziergang draußen – den Abendhimmel genießen - unmöglich!!
Da große Teile der Region überflogen werden, gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten. Wir sind dem Lärm tatsächlich schutzlos ausgeliefert - und große Teile der Politik schauen zu - und weg!
Lärmreduzierung ist nicht in Sicht.
Im Gegenteil: Der Flughafenchef selbst sagt, Lärm sei Kopfsache. Unglaublich, und das in einem demokratischen und fortschrittlichen Land.
Der Flughafen gehört zum Teil dem Bundesland Hessen, in dem der Schutz der Gesundheit in der Landesverfassung fest geschrieben ist - doch Landespolitiker sind vergesslich - oder auch ignorant.
Jedenfalls ändert sich nichts.
Die Region braucht Hilfe, denn die Situation ist wie beschrieben - keine Übertreibung!