Mittwoch, 28. Mai 2014

Fraport-Vorstand nicht entlasten

Dachverband Kritischer Aktionärinnen und Aktionäre fordert Nichtentlastung des Fraport-Vorstandes
Gegenantrag zur Hauptversammlung am 30.5.2014 - "Fraglich, ob Aufsichtsrat in der Lage ist, Entscheidungen im öffentlichen Interesse zu treffen"

Frankfurt/Main – Der Dachverband Kritischer Aktionärinnen und Aktionäre wirft der Fraport AG vor, fahrlässig mit der Gesundheit der Menschen in der Region umzugehen und sieht Teile des Aufsichtsrats in einem Interessenkonflikt.
In seinem Gegenantrag zur Hauptversammlung am Freitag fordert der Dachverband alle Aktionärinnen und Aktionäre dazu auf, den Vorstand nicht zu entlasten, damit die Region von Lärm, Abgasen, Umweltzerstörung und lebensgefährlichen Wirbelschleppen entlastet wird.
„Seit über 30 Jahren protestieren Betroffene gegen die Belastungen, die vom Frankfurter Flughafen ausgehen, und gegen die Startbahn West“, stellt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands, fest. „Montag für Montag demonstrieren Tausende Menschen mit Lärmkonzerten im Terminal 1 des Flughafens gegen den Lärm, dem sie Tag für Tag ausgesetzt sind.“ 

Gegen die Bürger - Fraport zeigt Arroganz der Macht 

Dennoch werde dieser Protest von der Fraport AG als halb-öffentliches Unternehmen mit aller Arroganz der Macht ignoriert. „In Absprache mit der Politik baut die Fraport AG den Flughafen immer mehr zu einer eigenen Metropole aus, die das Wohnen in ihrem Umfeld unerträglich macht.“ Die Zunahme der Flugbewegungen trage darüber hinaus zur Klimazerstörung bei.
Der Dachverband will auf der Hauptversammlung die Aktionärinnen und Aktionäre der Fraport AG mit den Belastungen konfrontieren, denen viele Bewohnerinnen und Bewohner des Rhein-Main-Gebiets ausgesetzt sind. „Neben dem Lärm sind da zum Beispiel die Wirbelschleppen, die beim Starten und Landen der Flugzeuge auftreten“, so Dufner. Dadurch würden Dächer abgedeckt und Menschen gefährdet.

Protestkundgebung am 30.5.2014

„Die sechs Mitglieder des Aufsichtsrats der Fraport AG, die von der Bundesrepublik, dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt entsandt wurden, befinden sich in einem Interessenkonflikt“, sagte Dufner. „Es ist fraglich, ob sie noch in der Lage sind, Entscheidungen im öffentlichen Interesse zu treffen.“
Der Dachverband unterstützt die Protestkundgebung des Bündnisses der Bürgerinitiativen am Freitag von 9 bis 10.30 Uhr.

(SaarKurier Online, 28.5.2014)

Montag, 26. Mai 2014

Lärm: Unvorstellbares Unrecht

Schon wieder Gedröhne über unseren Köpfen seit 5 Uhr morgens und auch jetzt wieder, um 22.36 Uhr. Keine Pause vom Lärm!
Trotzdem muss Schulunterricht stattfinden, Kinder und Jugendliche müssen irgendwie versuchen, sich zu konzentrieren.

Lärm auch über dem Dach der Volkshochschule Mainz: Der Fluglärm ist im 2. Stock auch bei geschlossenen Fenstern noch zu hören.
Wenn um 18.15 Uhr ein Kurs beginnt, haben viele Teilnehmer schon 13 (!) Stunden Lärm hinter sich. Und auch in ihrer Freizeit werden sie noch beschallt.
Ein unhaltsamer Zustand!

Viel krasser für mich persönlich: Stefan Schulte, der Flughafenchef, wohnt im Hochtaunus, im ruhigen Bad Homburg, in einer ebenso ruhigen Straße, reines Wohnviertel.
Derjenige, der stark mitverantwortlich ist für den unerträglichen Fluglärm über uns, zieht sich nach Feierabend mit seiner Familie in seine ruhige Wohngegend zurück. Hunderttausende Bürger und Leistungsträger in der Region müssen die Belastungen aushalten, die durch den Flughafen entstanden sind.
Der Flughafenchef, der in hohem Maße vom Airport profitiert, muss diese Belastungen nicht ertragen, kann sonntags ausspannen, mit seiner Familie im Garten frühstücken, während Hunderttausende den Tag drinnen verbringen müssen oder aus der "Lärmhölle" flüchten.

Unvorstellbares Unrecht, das wir täglich spüren - die Politik hat hier versagt.

Darum: SOS - Wer hilft unserer Region? 
Mit dieser Lärmbelastung kann keiner mehr leben. Die Verantwortlichen ebenso wenig. Wie gesagt, Herr Schulte wohnt in Bad Homburg und auch sein Chef-Jurist Thomas Lurz sowie der Condor-Chef Ralf Teckentrup haben sich in den Taunus zurück gezogen.
Selbst will man den Lärm, den man anderen täglich zumutet, nicht ertragen müssen.

Wo bleibt die hessische Politik und wo sind die bundesdeutschen Gesetze, die uns vor diesem Unrecht schützen?

Sonntag, 25. Mai 2014

Vor dem Lärm auf der Flucht

Menschlich und moralisch: Großes Unrecht im Rhein-Main-Gebiet

Radtour von Schierstein nach Rüdesheim und zurück: Einige Stunden dem Dröhnen über unseren Köpfen in Mainz entflohen. Auch jetzt, um 22.50 Uhr, ist noch keine Ruhe. Draußen sind mindestens 75 Dezibel - am Sonntag, dem Tag der Ruhe. Wo bleibt der Aufschrei der Kirchen?
Ab Donnerstag, Christi Himmelfahrt, werden wir wieder, da Ostwind angesagt ist, tagelang mit  Lärm zugemüllt - es bleibt nur die Flucht aus Mainz.
Ein weiterer Hotelaufenthalt, nur weil es einem Unternehmen, dem Frankfurter Flughafen, erlaubt wird, Menschen in der Umgebung täglich mit Lärm in unvorstellbarem Maße vollzudröhnen. Das Wochenende zuhause zu verbringen, ist in den fluglärmbetroffenen Stadtteilen nicht mehr möglich.
Weil Gesetze es zulassen, ist die Verlärmung möglich. Menschlich und moralisch passiert hier großes Unrecht. Das ist der eigentliche Skandal.

WER HILFT UNSERER REGION?

Mittwoch, 14. Mai 2014

19.5.2014 - Ein deutliches Signal

Über 100 Politiker haben ihr Kommen zugesagt. Die Rhein-Main-Region zieht an einem Strang, vom Lerchesberg zum Lerchenberg und weiter. Der 19.5.2014 ist eine echte Zäsur - "Gemeinsam zum Erfolg" lautet das Motto. Die Region sagt laut und deutlich NEIN zum Fluglärm über ihren Köpfen.
Vom Lärm belastete Kommunen wie die Landeshauptstadt Mainz stellen Busse zur Verfügung, um zum Flughafen zu gelangen. 
Internationale Gäste haben sich angesagt, überregional und bundesweit wird zu hören sein, was den Menschen in Rhein-Main zugemutet wird.

Darum: 100. Montagsdemo, Flughafen Frankfurt, Terminal 1

Dienstag, 6. Mai 2014

Lärmaktionsplan - und fehlender politischer Wille

Der Lärmaktionsplan für den Frankfurter Flugafen ist jetzt in Kraft. Es gab eine hohe Beteiligung von Bürgern und Kommunen, so das Regierungspräsidium Darmstadt. Knapp 11 000 Stellungnahmen seien beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt eingegangen.
"Zu den häufigsten Themen in den Stellungnahmen gehörten nach Angaben des RP die Forderung nach einem erweiterten Nachtflugverbot, zum Beispiel von 22 bis 6 Uhr (8655 Stellungnahmen), nach einer Deckelung der Flugbewegungen (7468) und nach der Schließung der Landebahn Nordwest (4298). Allerdings sind laut RP genau solche Vorschläge nicht umsetzbar, weil sie nicht der Rechtslage entsprechen."

Diese Aussage lässt sich so nicht halten. Das müsste auch das Regierungspräsidium wissen, sagen Experten.
Denn: Der Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau des Frankfurter Flughafens ist nicht rechtskräftig und kann überdies noch geändert werden -und das jederzeit geändert werden.

Die Aussage aus dem Regierungspräsidiums Darmstadt ist eher als Versuch zu bewerten, die Politik des Landes Hessen zu decken.

Dabei handelt des Land Hessen seit Monaten gegen die eigene Verfassung. Dort ist der Gesundheitsschutz in der Verfassung verankert.
Die Tatsache, dass nichts - aber auch wirklicht nichts - getan wird, um Bürger vor 18-stündigem Lärm in Höhe von 75 Dezibel und mehr zu schützen, ist Körperverletzung. Darauf weisen führende Mediziner hin.

Selbstverständlich wären die Forderungen nach einem Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, eine Deckelung der Flugbewegungen und die Schliessung der Landebahn Nordwest umsetzbar.
Hier ist der politische Wille ausschlaggebend - bisher fehlt er!

Hätte die vorige Regierung rechtsgültig beschlossen, die Staatskanzlei rosarot anzustreichen - weil einige durch eine ebensolche Brille schauen - wäre ein solcher Beschluss selbstredend sofort zurück genommen werden.

Das funktioniert auch mit der Stillegung einer Landebahn, die täglich die Menschen mit Fluglärm überzieht!

Samstag, 3. Mai 2014

SOS - Wer hilft Rhein-Main?

Flieger im 50 sek-Takt - seit 5 Uhr früh - Wer hilft uns?

Im 50-sek-Takt donnern Flieger im Landeanflug auf Frankfurt über große Teile des Mainzer Stadtgebietes und anderer Kommunen im Rhein-Main-Gebiet.
Bei Ostwind – auch heute am Samstag, 3. Mai 2014 - werden wir 18 Stunden täglich mit einem Lärmteppich überzogen.
Bei Westwind trifft es die andere Seite unseres Ballungsraums.
Der Frankfurter Flughafen hat unsere Städte und Wohnorte zur Einflugschneise gemacht.
Konkret heißt das: Alle 50 Sek. ein Flieger überm Dach, in 900 m Höhe, und auch niedriger, 80 dBA und mehr, Spitzenwerte von 95 dBA - die Region steht vor dem Kollaps. Ein Spaziergang draußen – den Abendhimmel genießen - unmöglich!!
Da große Teile der Region überflogen werden, gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten. Wir sind dem Lärm tatsächlich schutzlos ausgeliefert - und große Teile der Politik schauen zu - und weg!
Lärmreduzierung ist nicht in Sicht.

Im Gegenteil: Der Flughafenchef selbst sagt, Lärm sei Kopfsache. Unglaublich, und das in einem demokratischen und fortschrittlichen Land.
Der Flughafen gehört zum Teil dem Bundesland Hessen, in dem der Schutz der Gesundheit in der Landesverfassung fest geschrieben ist - doch Landespolitiker sind vergesslich - oder auch ignorant.
Jedenfalls ändert sich nichts.
Die Region braucht Hilfe, denn die Situation ist wie beschrieben - keine Übertreibung!